Auf Entdeckungsreise durch Conegliano zwischen Wein, Kunst und Orten, die es nicht zu verpassen gilt.

13.06.19

Eingebettet auf einem Hügel am Rande der östlichsten Ebene des Veneto gelegen, beherrscht Conegliano eine von Reihen mit Weinstöcken durchzogene Landschaft. Zusammen mit Valdobbiadene verleiht diese Stadt diesem bedeutendem Anbaugebiet von Weinen, unter welchen der Schaumwein mit Sicherheit der berühmteste ist, ihren Namen. In dieser Landschaft, die auch der Familie Ceschin am Herzen liegt, werden seit 1965 Weißweine, Rotweine und Schaumweine von absoluter Qualität hergestellt und oftmals erhalten diese bedeutende Auszeichnung, so wie der Manzoni 2018 beim "XVIII Concorso Enologico Internazionale Città del Vino” in Frascati, wo er die Goldmedaille unter 1.250 Weinen im Wettbewerb und 500 italienischen und ausländischen Unternehmen gewann.

 

Aber Conegliano ist, abgesehen davon, dass die Stadt ein Nervenzentrum der italienischen und internationalen Önologie ist, auch eine elegante Stadt voller Geschichte, Kultur und Heimat großer Künstler. Eine “alternative” Art, die Entdeckung von Conegliano zu beginnen, ist mit Sicherheit die, bei der Weinbauschule von Conegliano, der ISISS G. B. Cerletti, zu starten. Sie ist ein Bezugspunkt für die Önologie nicht nur auf lokaler Ebene, sondern auch auf nationaler und internationaler Ebene. In die Schule gelangt man von der Viale delle Rimembranze, eine von Bäumen gesäumte Eingangsallee. Die Bäume bilden einen schattigen Korridor und jeder dieser Bäume erinnert an einen während des Krieges gefallenen Schüler. Nach Betreten des Atriums wird der Blick von der großen Treppe gefesselt, die zunächst zum Zwischengeschoss – in welchem sich die Aula Magna des Instituts, ein Saal mit Freskendecke, der an eine Pergola erinnert, an der Weinpflanzen emporklettern – und weiter in das obere Geschoss führt, in welchem sich die Klassenzimmer des Instituts und das Museum Manzoni, befinden. Das Museum ist eine Ausstellung, die dem Agronom Luigi Manzoni gewidmet ist. Dieser Professor war in den 50er Jahren in der Schule tätig. Hier führte er seine Studien über die Rebstöcke und Kreuzungen aus und schuf innovative Rebsorten, die noch heute seinen Namen tragen.  

 

Unumgänglich ist anschließend eine Besichtigung des Kastells von Conegliano, das auf das XII. Jahrhundert zurückgeht und heute mit dem Torre della Campana in Verbindung steht. Dieser Wachturm bewahrte einst die große Glocke auf, die die Bevölkerung zusammenrief und den Stadtrat einläutete. Der Turm ist Sitz des Stadtmuseums, das bis zur Gipfelterrasse mit einer reichen Kunstgalerie, die bedeutende Fresken und Gemälde und eine Abteilung, die den prähistorischen und römischen Materialien, die in der Stadt und in der Umgebung gefunden wurden, gewidmet ist, besichtigt werden kann. Charakteristisch ist der Saal des venezianischen Kamins mit "Dogenhut" in der ersten Etage. Unter den Werken der Pinakothek stechen die "Übergabe der Schlüssel an den Heiligen Petrus (1614-1616) von Palma dem Jüngeren, der "San Girolamo Penitente”, der Spagnoletto zugeschrieben wird und die "Madonna und Heilige" aus der Gegend um Pordenone (XVI. Jahrhundert) hervor. 

 

Schließlich ist nicht zu vergessen, dass in dieser Kunststadt Giovanni Battista Cima, besser bekannt als Cima da Conegliano, geboren wurde. Der im 15. Jahrhundert geboren Maler war Schüle von Bellini und Vertreter der Kunst der Renaissance in Italien. Er arbeitete in Venedig und im Veneto: in Conegliano und in der Umgebung hinterließ er einige seiner Werke. In der Kathedrale von Conegliano kann man das Altarbild der Madonna mit dem Kind bewundern, in der Kirche Giovanni Battista im nahen San Fior befindet sich das gleichnamige Polyptychon und ein Polyptychon von Cima kann im Diözesanmuseum von Vittorio Veneto besichtigt werden.